Avatar: The Way of Water – Fazit zur Rückkehr nach Pandora

Avatar: The Way of Water wurde im Dezember 2022 veröffentlicht und ist der zweite Teil des 2009 veröffentlichten Films „Avatar: Aufbruch nach Pandora„, der u.a. das 3D-Kino-Erlebnis revolutioniert hat und bis Juli 2019 der erfolgreichste Film weltweit nach Einspielergebnis war. Avatar wurde kurzzeitig von Avengers: Endgame abgelöst, befindet sich aber nach dem Re-Release 2022 wieder auf dem ersten Platz.

Knapp einen Monat später, Mitte Januar 2023, hab ich mich für den ersten Film des Jahres ins Kino aufgemacht, um die mehr als dreistündige Reise zurück nach Pandora auf mich zu nehmen.

Avatar: The Way of Water | Official Trailer

Vorneweg: den ersten Teil hatte ich damals NICHT im Kino gesehen. Ich hab ihn lediglich (zufällig) einmal im Free-TV gesehen. Die damalige Begeisterung der Filmgemeinschaft konnte ich damals irgendwie nicht teilen. Ob das vielleicht auch daran lag, das ich den Film auch nicht in 3D gesehen hab, kann ich heute schlecht beurteilen. Es war für mich damals ein guter Film, dessen Handlung ich sehr gut fand und den ich auch jederzeit weiterempfohlen hätte, wenn mich jemand nach meiner Meinung gefragt hätte. Jetzt, kurz nach meinen Kinobesuch, hab ich ihn mir aber noch einmal angesehen. Dazu komme ich aber später bzw. im Laufe dieses Textes.

Eigentlich war der Kinobesuch noch zum Release am 16. Dezember geplant, aber da das Jahr im Dezember gefühlt viel schneller zu Ende geht, war am Ende keine Zeit mehr. Im Zeitfenster zwischen Release und Kinobesuch hab ich wenig bis gar keine Reviews oder Bewertungen gelesen. Im Großen und Ganzen war die Meinung zu Avatar: The Way of Water eher mau – zumindest kam es mir so vor. Dementsprechend niedrig waren letztendlich auch meine Erwartungen an den Film.

Den ersten Trailer hatte ich im Mai 2022 als Vorschau von „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ gesehen. Das Setting hatte auf jeden Fall sehr ansprechend ausgesehen. Die weiteren Trailer sind mir dann im Laufe der Zeit auch noch irgendwie untergekommen. Das wars aber auch schon mit der „Vorbereitung“ zum Film. Es warteten also 194 Minuten in 3D HFR im 4K Ultimate Saal.

Die „Grafik“ von Avatar: The Way of Water

Obwohl viele die Grafik atemberaubend finden, muss ich gestehen, das mir häufig Sequenzen aufgefallen sind, die ich in Videospielen auf mittelmäßiger Qualitätsstufe schon einmal besser gesehen hab. Ich weiß nicht genau, woran das lag, aber ich fand es durchaus auffällig. Mehr kann und will ich zur „Grafikqualität“ nicht sagen. Es ist ohne Frage beispiellos, wie genial die Technik ist, mit der dieser Film bzw. diese Filme produziert werden.

Während man im ersten Teil noch sehr viele „menschliche Sequenzen“ hatte, wo keine bis kaum Avatare aufgetaucht sind, haben wir im zweiten Teil zum Großteil nur Szenen, in denen die CGI-Avatare vorkommen. Hier kommt für mich sogar die Schwierigkeit dazu, neben dem Großteil an CGI-Pandora und CGI-Na’vi, vereinzelt menschliche Schauspieler einzufügen, ohne das es „schlecht retuschiert“ aussieht. Und das ist Avatar: The Way of Water durchaus gelungen. Alles sah absolut real aus.

Die Story von Avatar: The Way of Water

Obwohl dieser Film eine mehr als dreistündige Laufzeit hat, ist es mir nicht wirklich so vorgekommen. Klar hab ich das ein oder andere mal auf die Uhr geschaut, wieviel Zeit vergangen ist – das lag aber eher da dran, das ich mein Getränk sinnvoll einplanen musste, um nicht zwischendurch den Saal mal verlassen zu müssen. Langatmig erzählt war die Geschichte also meiner Meinung nach nicht.

Im Folgenden versuche ich die Geschichte kurz zusammenzufassen. Es folgen also auch Spoiler zum Antagonisten und zum Ende des Films.

Die Geschichte setzt ungefähr 10 Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils ein. Jake Sully, der ja mit Hilfe von Ewa seinen menschlichen Körper verlassen hat und nun selbst ein Na’vi ist, hat mit Neytiri, seinem Love-Interest aus dem ersten Teil, eine Familie gegründet. Ihre Kinder sind Neteyam, Lo’ak und Tuktirey, genannt Tuk. Dazu kommt noch ein Menschenjunges namens „Spider“, das damals aufgrund seines Alters nicht per Kryokammer mit zurück zur Erde reisen konnte und ein Na’vi-Mädchen namens Kiri, dessen Mutter der Avatar der im ersten Teil verstorbenen Wissenschafterlin Grace Augustine ist.

Im Grunde führt die Familie Sully in ihrem Omaticayavolk ein sehr ruhiges Leben. Bis eines Abends, bei einer „Date-Night“ von Jake und Neytiri, ein heller Stern am Himmel auftaucht. Dieser entpuppt sich aber nicht als „romantischer Koment“ sondern wird gleich als die Rückkehr der „Himmelsmenschen“ gedeutet. Und leider liegen sie damit sehr richtig. Die Menschen sind zurück auf Pandora.

Und nun kommt auch der Antagonist des Films ins Spiel: Colonel Miles Quaritch. Aber ist dieser nicht im ersten Teil von Neytiri mit zwei Pfeilen erschossen worden? Ganz richtig. In den zehn Jahren, in denen Jake seine Familie gegründet hat, waren aber auch die Menschen nicht untätig. Diese haben nämlich aus ihrer DNA-Datenbank Na’vi-Soltdaten geklont bzw. erschaffen. Und eben einer dieser Na’vi ist auch Quaritch, der auch die Erinnerungen des menschlichen Quaritch erhalten hat. Das Motiv des Bösewichts in diesem Film ist also: Rache.

Und so begibt sich der Na’vi-Quaritch auf die Suche nach dem Verräter Jake Sully. Es kommt wegen Jake’s Kindern auch recht zügig zu einem fernkämpferischen Aufeinandertreffen, bei dem das Menschenjunge gefangen genommen wird. Nachdem Jake nun merkt, das er in seiner Heimat nicht sicher ist, überredet er Neytiri, sich mit seiner Familie in Sicherheit zu bringen. Und so reist Familie Sully auf ihren Flugsauriern zu den Inselstämmen von Pandora. Sie finden Zuflucht bei einem Metkayinavolk, wo sie bemüht sind, deren Lebensumstände und Gebräuche zu lernen.

Avatar: The Way of Water ©Disney

Gerade die Kinder haben es in dieser neuen Situation nicht einfach und geraten gerade wegen ihrer Andersartigkeit mit den „heimischen“ Kindern aneinander. Lo’ak wird sogar von den Metkayina-Kindern in eine lebensgefährliche Situation gebracht, der er knapp mit Hilfe eines Tulkuns, einer Art Wal, entkommen kann. Die Metkayina sehen sich als Seelenverwandte der Tulkune und auch Lo’ak freundet sich mit seinem Retter an.

Der Na’vi-Quaritch wird wegen eines Hubschraubers, den Familie Sully wegen eines Unfalls, den ihr Adoptiv-Kind Kiri hat, angefordet haben, auf den neuen Standort seines Erzfeindes aufmerksam. Bei der Suche nach Jake Sully lässt sich der Na’vi-Quaritch von einem Tulkun-Jäger-Boot unterstützen. Dabei kommt auch ein Tulkun ums Leben, der sich als Seelenverwandte der Frau des Metkayina-Häuptlings herausstellt. Und so bahnt sich der Endkampf zwischen Na’vi-Quaritch und Na’vi-Jake an.

Avatar: The Way of Water ©Disney

Während des Kampfes (bei dem James-Cameron-Like ein Boot untergeht) geraten auch die Kinder von Jake zwischen die Fronten. Leider stirbt dabei auch sein Erstgeborener Neteyam. Der 1v1-Kampf zwischen Quaritch und Jake hat letztendlich auch nicht wirklich einen Gewinner: beide werden aufgrund der Kampflocation im Meer bewusstlos, weil ihnen schlichtweg die Luft ausgeht. Beide Charaktere werden letztendlich aber auch gerettet, weswegen Quaritch möglicherweise auch für den dritten Teil als Antagonist zur Verfügung stehen würde.

Am Ende sehen wir die Beisetzung von Neteyam und einem über die Verbindung zu Eywa möglichen letzten Aufeinandertreffen von Jake und Neytiri mit ihrem Sohn. Der Film endet mit Jakes Erkenntnis, das der Krieg mit den „Himmelsmenschen“ kommen wird.

Fazit zu Avatar: The Way of Water

Wie eingangs schon erwähnt, fand ich den Vorgänger zu Avatar: The Way of Water „nur“ gut und nicht atemberaubend. Doch wie steht’s jetzt mit seinem Nachfolger?

Zu Beginn des Fazits aber gleich mal ein Appell: auf ins Kino. Dieser Film ist absolut für’s Kino gemacht. Also geh ins Kino und mach dir selbst ein Bild davon.

Die Sache mit dem neuen/alten Antagonisten fand ich einen interessanten Kniff. Während Jake im ersten Teil also gegen einen menschlichen Quaritch kämpfen musste, dem er letztendlich ja auch überlegen war, war der Na’vi-Gleichstand hier deutlich zu sehen. Deswegen entschuldige ich in diesem Fall auch die „Unkreativität“ in der Bösewichts-Wahl, weil sich der Endkampf ja doch irgendwie anders gestaltet hat, als im ersten Teil. In einem dritten Teil möchte ich Quaritch aber nicht mehr als Hauptbösewicht sehen. Das wäre dann doch eins zu viel.

Insgesamt hat mich aber auch die Geschichte rund um die Familie Sully berührt: ein Vater, der seiner Rolle als Vater und Anführer eines Volkes gerecht zu werden versucht, der letztendlich für seine Famile einsteht und sie vor den Fehlern SEINER Vergangenheit versucht zu schützen. Da ich ja selbst Vater von zwei Söhnen bin, konnte ich mich zumindest in Teilen in Jake hineinversetzen. Das Familienmotto „Die Sullys halten immer zusammen“, hat im Verlaufe des Films jedem Familienmitglied in gefährlicher Situation Mut gemacht. Auch der Text vom Avatar: The Way of Water – Soundtrack „Nothing Is Lost (You Give Me Strength)“ von The Weeknd unterstreicht die Familien-Story noch einmal nachhaltig.

Weil ich also wirklich gut unterhalten wurde, mich die Familiestory sehr berührt hat und mich Pandora generell in seinen Bann gezogen hat bekommt Avatar: The Way of Water eine Letterboxd-Wertung von:

Bewertung: 4 von 5.

Podcast

Über „Avatar: The Way of Water“ hab ich mich auch mit Simon in unserem Podcast „Schau ma moi, dann seng mas scho“ unterhalten.

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